Freitag, 16. November 2012

Villen des Wahnsinns

Heute schreibe ich über ein neues Brettspiel von mir das ich gestern zum ersten mal mit zwei Freunden spielen konnte. Ich hatte mir das Spiel schon im Oktober auf der Spielemesse in Essen gekauft, bin aber bis gestern nicht dazu gekommen dieses zu testen.
Es geht um einen Ableger der Arkham Horror Reihe. "Villen des Wahnsinns" oder im Original "Mansions of Madness" Welche auf der Welt von H.P. Lovecraft basiert. 


Titel: Arkham Horror "Villen des Wahnsinns"
Verleger USA: Fantasy Flight Games
Verleger Deutschland: Heidelberger Spieleverlag
Preis: ca.50€

Die Verpackung
Das Spiel wird in Deutschland vom Heidelberger Spielverlag herrausgegeben und die deutsche Übersetzung ist sehr solide, atmosphärisch und gut verständlich. Man kann also getrost auf die deutsche Version zurückgreifen. Das ist ja nicht unbedingt bei allen Spielen immer der Fall.

Mit knapp 50 Euro ist das Spiel recht teuer und beim kauf macht sich erstmal die Frage breit ob das Spiel dieses Geld wirklich lohnt. Ich für meinen Teil habe mir das Spiel nur gekauft weil ich es von mehreren Seiten Empfohlen bekommen habe und einfach darauf gehofft habe das diese 45 Euro nicht in den Sand gesetzt waren.
Schon beim auspacken des Spiels machte sich etwas Erleichterung breit. Das Spiel ist vollgestopft mit den verschiedensten Spielmaterialien und man kann schon nachvollziehen wieso das Spiel bei so viel beliegendem Spielmaterial so teuer ist.

Das erste Spielszenario "Der Fall des Hauses Lynch"
Die einzelnen Spielmaterialien sind wunderschön und stimmig Illustriert und die Spielfiguren unglaublich detailiert. Das einzige Manko ist das die Spielfiguren allesamt grau sind. Ein etwas lebendigerer bunter Anstrich hätte den Figuren bestimmt gut getan.

Zwei Spielerfiguren und eine Monsterfigur
Die Regeln sind nicht schwer, aber umständlich und viel zu Ausschweifig und detailiert erklärt.
Im Spiel kommen zum Beispiel viele Attributsproben vor die ein Spieler bestehen muss. (Mutproben, Willensproben, Intelligenzproben u.s.w) Diese Proben laufen alle nach demselben Schema ab, aber anstelle einfach einmal zu erklären wie eine Probe generell funktioniert erklären sie jede einzelne Probe seperat wodurch sich die Spieleanleitung künstlich in die länge zieht.
Bis wir den ersten Spielaufbau und das durcharbeiten der Regeln durch hatten waren bereits drei Stunden vergangen und wir verlegten das eigentliche Spiel auf den nächsten Tag weil uns die erste Vorbereitung schon ziemlich geschlaucht hatte. Ich bin davon überzeugt das ein zweiter Aufbau relativ zügig vonstatten geht, aber für den ersten Einstieg war es doch sehr Zeitaufwendig.

Startaufstellung. Die Ermittler betreten die Villa und beginnen ihr Abenteuer
In dem Spiel gibt es zwei Parteien. Einmal die Ermittler "Die Protagonisten" der Geschichte, und einmal den Bewahrer "Der Feind" der Geschichte. Einer der Spieler nimmt die Rolle des Bewahrers ein, die übrigen Spieler nehmen die Rollen der Ermittler ein. Dabei hat jeder Ermittler eine eigene kleine Vorgeschichte die auf seiner Charakterkarte erzählt wird.

In Villen des Wahnsinns, spielt man verschiedene Geschichten durch. Durch vorheriges geheimes Beantworten von Fragen bestimmt der Bewahrer einen von drei möglichen Verläufen dieser Geschichte. Somit ist es möglich jede Geschichte dreimal zu spielen. Nur der Bewahrer kennt sein Ziel und die Ermittler müssen durch finden von Hinweisen herrausfinden wie sie ihn aufhalten können. Schafft es der Bewahrer sein Ziel zu erreichen bevor die Ermittler ihn aufhalten können hat er gewonnen. Andernfalls gewinnen die Ermittler.

Einige von vielen verschiedenen Kartenstapeln
Für jede Geschichte wird ein anderes Spielbrett aufgebaut. Zu jeder Geschichte gehören andere Zimmerplatten, sodas sich die Villa in der die Geschichte spielt immer unterschiedlich aufgebaut ist. Außerdem besitzt der Bewahrer in jeder Geschichte andere Aktionskarten sodas sich sein Aktionsumfang in jeder Geschichte unterscheidet. Auch welche unterstützenden Gegenstände die Ermittler in der Villa finden unterscheiden sich je nach Geschichte und beantworteten Fragen des Bewahrers.

Startausrüstung des Bewahrers
Startausrüstung eines Ermittlers
Das Spiel hat ein paar glücksbasierende Elemente. Vorallem die verschiedenen Attributsproben sind durch ihr Würfelwerfen sehr glücksbasierend. Dennoch fällt dies, obwohl ich Glückselemente in Spielen generell sehr unangenehm finde, nicht negativ auf. Es trägt zur Spannung des Spiels bei da das gegenseitige Helfen und sich gegen den Bewahrer zu Verbünden um die große Bedrohung abzuwenden den Hauptpunkt des Spiels ausmacht.

Fazit: Ich kann dieses Spiel nur jedem Empfehlen der Rollenspiele mag. Trotz seinem Glückselementen ist es ein dennoch taktisches Spiel in dem man sich gegenseitig unterstützen muss Strategien austauschen.
Das üppige und stimmige Spielmaterial erfreut einen beim Spielen und lässt einen in die Welt von Arkham eintauchen. Sehr viel Spass macht das Spiel vorallem wenn man etwas Rollenspiel in das Spiel einfließen lässt und sich denkt "Was würde mein Charakter jetzt wohl tun".

Alles in allem ein sehr schönes stimmiges Spiel das sein Geld allemal wert war. Einzig der Einstieg ist recht kompliziert und hätte durch eine besser geschriebene Anleitung erleichtert werden können.

Zu diesem Spiel kann ich eine vollkommene Kaufempfehlung aussprechen.

Kennt ihr Arkham Horror oder die Villen des Wahnsinns?
Wie fandet ihr das Spiel?

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